Verkehr & Schallschutz

Bereits in den Einführungsveranstaltungen des Bürgerforums Wasserpark wurde deutlich, dass Schallschutz und Verkehr zwei Themenfelder darstellen, welche die Ruster und Ringsheimer Bevölkerung im Zusammenhang mit dem geplanten Wasserpark besonders interessieren. Um auch hier die Planungen transparent zu machen, fand am 15. April 2015 die Infoveranstaltung Verkehr und Schallschutz statt. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger kamen zum Fachforum in die Rheingießenhalle in Rust und nahmen somit das Angebot des ZVT Ringsheim/Rust und des Europa-Park wahr. 

Wo stehen die Planungen aktuell?

Michael Kreft von Byern, Beauftragter der Geschäftsführung des Europa-Park, zeigte zu Beginn seiner Präsentation die schrittweise Entwicklung des Wasserparks. Das Genehmigungsverfahren schreite unterdessen gut voran und unlösbare Aufgaben seien derzeit in keinem Planungsbereich in Sicht.  Zudem sei die Masterplanung inzwischen abgeschlossen und ein namhaftes Architekturbüro, spezialisiert auf den Bau von Bädern, konnte als Partner gewonnen werden. Neben der Entwurfsplanung werde nun auch die Genehmigungsplanung in Angriff genommen. Gerade in dieser Phase habe man die Möglichkeit, noch viele Dinge zu beeinflussen, weshalb die Bedürfnisse der Gemeinden Rust und Ringsheim sowie der Bürgerinnen und Bürger - beispielsweise in Sachen Schallschutz - durchaus noch Berücksichtigung finden würden, betonte Herr Kreft von Byern. 

Aktueller Planungsstand

Planungsstand April 2015

Quelle: Europa-Park GmbH & Co Mack KG

Kaum Steigerung des Verkehrsaufkommens erwartet

Peter  Sackmann, Geschäftsleitung der Zink Ingenieure GmbH, erläuterte das Verkehrsgutachten, welches von Professor. Dr. Uwe Fichtner durchgeführt wurde. Verkehrszählungen hätten ergeben, dass an einem Spitzentag das Verkehrsaufkommen des Europa-Park auf der Kreisstraße 5349 seinen Höchstwert mit einer Anzahl von 1900 Fahrzeugen zwischen 9:00 Uhr und 10:00 Uhr erreicht. Durch das prognostizierte Verkehrsaufkommen für die Ausbaustufe 1 (5000 Besucher täglich) und die Ausbaustufe 2 (8000 Besucher täglich) des Wasserparks, werde der Spitzenwert auf der K5349 nur unwesentlich erhöht, so Herr Sackmann. Aufgrund der abweichenden Öffnungszeiten des Wasserparks werde sich die Spitze des Verkehrsaufkommens lediglich von 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr von bislang einer auf zwei Stunden verlängern. Insgesamt könne man aber davon ausgehen, dass das geplante Verkehrskonzept in der Lage ist, das zu erwartende Verkehrsaufkommen zu bewältigen, schloss Herr Sackmann.

Addition der Verkehrsströme

Statistik Verkehrsaufkommen

Quelle: Zink Ingenieure GmbH

Keine zusätzliche Belastung der Ritterstraße

Harald Steiner, Projektleiter Verkehrsanlagen ebenfalls von der  Zink Ingenieure GmbH, stellte das geplante Verkehrskonzept im Detail vor. Man habe Anregungen, Wünsche und Forderungen aus den Einführungsveranstaltungen im Juli 2014, aus den Gemeinderäten sowie dem Landratsamt einbeziehen können. Der Ausbau der verkehrlichen Erschließung  kann falls erforderlich vor diesem Hintergrund mehrstufig ablaufen. Insgesamt sei dabei ein Konzept entstanden, welches die Ritterstraße vor zunehmendem Verkehr bewahrt. Darüber hinaus solle die geplante „Ellenweg – Allee“ die Gemeinde Rust und den Wasserpark für Fußgänger und Radfahrer verbinden.  Der Wasserpark werde zudem eine eigene ÖPNV-Haltestelle haben und über einen Bus-Shuttle mit dem Europa-Park verbunden sein. Insgesamt werde mit dem erstellten Konzept die Verkehrssituation verbessert, erklärte Herr Steiner abschließend. 

Simulation des Verkehrskonzepts

Schutzanspruch der anliegenden Wohngebiete ist maßgebend für Schallschutz

Wolfgang  Rink, vom Ingenieurbüro für Schall- und Wärmeschutz Rink, betonte, dass für die Ermittlung der zulässigen, zukünftig durch den Wasserpark verursachten Lärmeinwirkung, der durch die in einschlägigen Regelwerken festgelegten Immissionsrichtwerte definierte Schutzanspruch im Bereich bestehender und geplanter Wohnbebauung maßgebend gewesen sei. Allerdings seien dabei auch bestehende und geplante Gewerbeflächen zu berücksichtigen. Der Wasserpark dürfe nur so viel Lärm erzeugen, dass auch zusammen mit der maximal zulässigen Lärmvorbelastung aus den Gewerbeflächen die Immissionsrichtwerte eingehalten würden. Der Wasserpark wurde in Teilflächen gegliedert, um diesen dann, ein von der jeweils beabsichtigten Nutzung abhängiges Emissionskontingent zuzuordnen. Dessen Einhaltung müsse jeweils im Zuge des Antrags auf Baugenehmigung rechnerisch nachgewiesen werden. Die höchsten Emissionskontingente seien für die Outdoor-Flächen vergeben worden. Auch wenn im Endausbauzustand des Wasserparks die Lärmentwicklung auf allen Teilflächen den durch das jeweilige Emissionskontingent begrenzten Wert erreiche, werde an allen schutzbedürftigen Lärmeinwirkungsorten in der Umgebung der jeweils maßgebende Immissionsrichtwert eingehalten oder unterschritten, so Herr Rink. 

Fragen zu Beach-Partys

Auf eine Bürgerfrage hin bestätigte die Leiterin des Amts für Gewerbeaufsicht vom Landratsamt Ortenaukreis, dass nur maximal zehn größere Veranstaltungen, sogenannte seltene Ereignisse wie z.B. Beach-Partys im Jahr zulässig seien. Solche seltenen Ereignisse dürften nicht in nahen Zeitabständen stattfinden (nicht an mehr, als jeweils 2 aufeinander folgenden Wochenenden) und würden jeweils im Einzelfall streng hinsichtlich des Lärmschutzes vom Landratsamt geprüft. Eine Veranstaltung nach 22:00 Uhr dürfe den Grenzwert von 55 dB(A) nicht überschreiten. Es sei davon auszugehen, dass Großveranstaltungen nach 22:00 Uhr an diesem Grenzwert scheitern würden. Veranstaltungen am Tage würden ebenfalls im Einzelfall geprüft und könnten aufgrund des einzuhaltenden Grenzwertes von 70 dB(A) für seltene Ereignisse nur in sehr begrenztem Rahmen stattfinden.

Kosten für Infrastruktur

Ein Bürger stellte die Frage nach den Kosten für Straßenbaumaßnahmen. Hierauf erklärte Bürgermeister Klare, dass man sich derzeit in Verhandlungen befände. Es seien mit den anliegenden Gemeinden Rust und Ringsheim, dem Zweckverband sowie dem Europa-Park eine Vielzahl an Akteuren zu berücksichtigen. Heinrich Dixa, Bürgermeister von Ringsheim, erklärte ergänzend, dass die Erschließungsmaßnahmen entweder über einen vorab geschlossenen Erschließungsvertrag, oder über spätere Erschließungsbeiträge durch den Nutzer des Geländes gedeckt werden könnten. 

Dank an alle Beteiligten

Abschließend bedankte sich Bürgermeister Klare bei der Moderation, den Fachplanern, dem Europa-Park und vor allem bei den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Man sei sehr froh über die eingebrachten Anregungen, welche man im weiteren Planungsprozess sicher berücksichtigen werde. Zudem verwies er auf das dritte Fachforum zum Thema Wasser, welches voraussichtlich im Herbst 2015 stattfinden würde.

Dokumentation gewünscht?

Weiter unten finden Sie die Präsentationen der Experten.

Einführung der Moderation

Dr. Antje Grobe, Moderatorin des Fachforums, stellt zu Beginn das Programm, die Themenfeldanalyse und die neue Internetseite zum Projekt vor.

Hier können Sie die Präsentation von Frau Dr. Grobe downloaden. PDF (698.1 kB)

Planungsstand April 2015

Michael Kreft von Byern, Beauftragter der Geschäftsführung Europa-Park GmbH & Co Mack KG, stellt den aktuellen Planungsstand vor und geht dabei unter anderem auf den Stand des Genehmigungsverfahrens ein.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Kreft von Byern downloaden. PDF (539.79 kB)

Verkehrsgutachten

Peter Sackmann, Geschäftsleitung der Zink Ingenieure GmbH, zeigt das aktuelle Verkehrsaufkommen bei der Anreise auf der Kreisstraße 5349 in der Hochsaison. Im nächsten Schritt erklärt er das prognostizierte Verkehrsaufkommen für den Wasserpark und addiert anschließend beide Aufkommen.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Sackmann downloaden. PDF (631.7 kB)

Verkehrsplanung

Harald Steiner, ebenfalls von der Zink Ingenieure GmbH, geht in seinem Vortrag auf die Planungen zur verkehrlichen Erschließung des Wasserparks ein.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Steiner downloaden. PDF (1.76 MB)

Schallschutz

Wolfgang Rink, vom Ingenieurbüro für Schall- und Wärmeschutz Rink, geht in seinem Vortrag auf die Vorbelastung der angrenzenden Gebiete ein. Zudem erläutert er die maximal zulässige Lärmeinwirkung durch den geplanten Wasserpark.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Rink downloaden. PDF (2.35 MB)

Bürgerfragen Verkehr & Schallschutz

Im Simultanprotokoll wurden Bürgerfragen sowie Antworten von Expertinnen und Experten aufgenommen. Mit dem Simultanprotokoll können Sie die Fragen und Diskussionen des Abends nachvollziehen.

Simultanprotokoll PDF (368.75 kB)