Wasser

Bereits in den Einführungsveranstaltungen des Bürgerforums Wasserpark wurden zahlreiche Fragen aus dem Publikum gestellt, die Klärungsbedarf hinsichtlich der Folgen des Wasserbedarfs des geplanten Wasserparks aufzeigten. Am 14. Oktober 2015 fand deshalb die Infoveranstaltung zum Themenkomplex „Wasser“ statt, in der Fragen und Bedenken der Bürger transparent diskutiert und geklärt werden sollten. Etwa 250 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung des ZVT Ringsheim/Rust und des Europa-Park zum Fachforum in die Rheingießenhalle in Rust.

Wo stehen die Planungen aktuell?

Michael Kreft von Byern, Beauftragter der Geschäftsführung des Europa-Park, führte zu Beginn den aktuellen Stand der Planungen im ersten Bauabschnitt des Wasserparks aus. Seine Erläuterungen betrafen dabei vornehmlich das geplante Hotel, welches in der Größenordnung des bereits bestehenden Bell Rock, mit einem Haupt- und mehreren Nebengebäuden, auf dem Wasserparkgelände entstehen soll. Insgesamt sind 300 Zimmer mit 1200 Betten, ein Sauna- und Wellnessbereich sowie ein Restaurant vorgesehen. Im Zentrum des Wasserpark-Areals steht ein 12.000 Quadratmeter umfassendes Freizeitbad, welches neben einem Strömungskanal, einem Surfsimulator und weiteren Attraktionen, auch zwei große Rutschentürme vorzuweisen hat. Für die erwartete Zahl an Badegästen, wird zudem ein großzügiger Umkleidebereich geplant.

Aktueller Planungsstand

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Quelle: Europa-Park GmbH & Co Mack KG

Grundwasserleiter durch die Trinkwasserentnahme nicht beeinträchtigt

Peter Sackmann, von Zink Ingenieure, erläuterte den Anwesenden anschließend die Planungs- und Sachlage zum Grundwasservorkommen sowie zu den Einflüssen des geplanten Wasserparks. Unter Zustimmung der anwesenden Experten befand er, dass durch die Wasserentnahme für den Wasserpark keine Probleme für den Grundwasserspiegel zu erwarten sind. Man befindet sich – aus wassertechnischer Sicht –  in der glücklichen Lage, mit dem Oberrheingraben auf ein nahezu unerschöpfliches Grundwasserreservoir von rund 45 Mrd. Kubikmeter Wasser zugreifen zu können. Dieses entspricht in seiner Größe in etwa der des Bodensees. Ein Engpass oder Mangel bei der Trinkwasserversorgung ist somit ebenso wenig zu erwarten, wie eine signifikante Abnahme des Grundwasserpegels.

Der Oberrheingraben als Grundwasserspeicher

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Quelle: Zink Ingenieure GmbH

Wasserversorgung auch weiterhin gewährleistet

Der Aussage, dass keine signifikanten Auswirkungen auf das Grundwasser durch den Wasserpark zu erwarten sind, pflichtete Hydrogeologe Eugen Funk bei. Dieser stellte darüber hinaus die hydrogeologischen Bedingungen des umliegenden Gebiets dar. Berechnungen und ein 36-Stündiger Pumpversuch eines Erkundungsbrunnen auf dem Gelände des Wasserparks zeigten, dass der angesprochene Brunnen mit einer jährlichen Fördermenge von 150.000 Kubikmeter, in einer ersten Phase in der Lage sein wird das Areal zu versorgen. Bei der Untersuchung der Wasserprobe wurden leicht erhöhte Mangan- und Eisenwerte festgestellt, was eine Aufbereitung des Wassers notwendig werden lässt, um Trinkwasserqualität zu erreichen. Sollten wider Erwarten einmal Probleme im Bereich der öffentlichen Trinkwasserversorgung entstehen – zum Beispiel durch einen Ausfall der öffentlichen Brunnen – sei der Brunnen auf dem Gelände des Wasserparks in der Lage, das öffentliche Wassernetz zu unterstützen, erklärte Herr Sackmann.

Hans-Helmut Schaper, Ingenieur aus Hannover, erläuterte den Bürgerinnen und Bürgern im Anschluss die aufgrund der Mangan- und Eisenwerte, notwendige Wasseraufbereitungsanlage für Trinkwasser. Auch bei der Aufbereitung des Schwimmbeckenwassers geht der Europa-Park neue Wege und setzt auf eine Filteranlage, die ca. 60 Prozent weniger Trinkwasser benötigt und rund 80 Prozent des im Badebetrieb anfallenden Abwassers recyceln wird. Bereits seit einem Jahr wird die angesprochene Anlage erfolgreich beim Pool des Hotel Andaluz getestet.

Peter Sackmann und Heinrich Dixa, Bürgermeister von Ringsheim und Vorsitzender des Wasserversorgungsverbands Ringsheim/Ettenheim, schilderten den Anwesenden neben der aktuellen Situation der öffentlichen Wasserversorgung, auch die Organisation der zukünftigen Wasserversorgung des Wasserparkkomplexes. Mit über 1,0 Mio. Kubikmeter gefördertem Wasser jährlich übersteigen die zwei Tiefbrunnen im Gewann Feinschießen bereits zum jetzigen Zeitpunkt, also unabhängig vom geplanten Wasserpark, die im Jahr genehmigte Entnahmemenge knapp. Daher wird der vorhandene Erkundungsbrunnen West, ebenfalls im Gewann Feinschießen, zum Ausbau der öffentlichen Trinkwasserversorgung in das Versorgungssystem eingebunden. Die Entnahmemenge beträgt hier 0,5 Mio. Kubikmeter. Die hierfür benötigte Wassermenge steht zur Verfügung. Mithilfe eines Tiefbehälters soll die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Hiermit komme man lediglich der kommunalen Aufgabe der Trinkwasserversorgung nach, so Bürgermeister Dixa. Der Wasserpark erhält über dieses System, nach Anschluss des neuen Brunnens, sein Trinkwasser, während das Wasser für den Badebetrieb aus der Eigenwasserversorgung des Parks kommt.

Keine Mehrkosten für Bürgerinnen und Bürger

Dr. Dirk Schöneweiß, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, erklärte wie die durch das Projekt anfallenden Kosten für den Ausbau der Wasserver- und –entsorgungs-Infrastruktur gehandhabt werden sollen. Um eine Belastung der Bürgerinnen und Bürger in Rust und Ringsheim zu vermeiden, wird eine öffentliche Einrichtung innerhalb des Zweckverbandes Tourismus-Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust gegründet. Diese trägt zunächst die in diesem Rahmen anfallenden Ausbaukosten (Leitungsnetze, Kläranlage in Kappel, notwendige Kanalisation, etc.). Die Kosten werden schließlich, über Beiträge und Gebühren, dem Europa-Park und weiteren potentiellen, angeschlossenen Nutzern im Verbandsgebiet verursachungsgerecht in Rechnung gestellt.

Zeitplan und weiteres Vorgehen beim Bürgerforum Wasserpark

Bürgermeister Klare kündigte zum Ende der Veranstaltung an, dass in einem sechsten Bürgerforum die Fortschritte und weitere Details der Hotel- und Wasserparkplanungen vorgestellt werden sollen. Der derzeit noch grobe Zeitplan sieht ein Inkrafttreten des Flächennutzungsplans für Dezember 2015 vor. Ebenfalls noch im Dezember dieses Jahres soll der Bebauungsplan offengelegt werden. Der Satzungsbeschluss ist für den Februar 2016 geplant. Hiermit wären alle verfahrensrechtlichen Schritte getan, sodass ab Mitte 2016, nach Erteilen der Baugenehmigungen, mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Arbeiten an der Verkehrsinfrastruktur sollen jedoch schon früher angegangen werden. Die Eröffnung des Parks ist für Juli 2018 (Hotel) bzw. Herbst 2018 (erster Teilbereich des Wasserparks) vorgesehen.

Weiterer Zeitplan

Dokumentation gewünscht?

Weiter unten finden Sie die Präsentationen der Experten.

Bürgerfragen Infoveranstaltung Wasser

Im Simultanprotokoll wurden Bürgerfragen sowie Antworten von Expertinnen und Experten aufgenommen. Mit dem Simultanprotokoll können Sie die Fragen und Diskussionen des Abends nachvollziehen.

Hier können Sie das Simultanprotokoll downloaden. PDF (322.86 kB)

Einführung der Moderation

Dr. Antje Grobe, Moderatorin des Fachforums, stellt zu Beginn das Programm sowie die Themenfeldanalyse vor.

Hier können Sie die Präsentation von Frau Dr. Grobe downloaden. PDF (404.29 kB)

Planungsstand Oktober 2015

Michael Kreft von Byern, Beauftragter der Geschäftsführung Europa-Park GmbH & Co Mack KG, stellt den aktuellen Planungsstand vor.

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Wasserversorgung in der Region

Peter Sackmann, Geschäftsleitung der Zink Ingenieure GmbH, geht in seiner Präsentation auf die hydrogeologischen Bedingungen der Region, die Wasserversorgung in der südlichen Ortenau sowie den Umgang mit anfallendem Schmutz- und Regenwasser ein

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Sackmann downloaden. PDF (1.34 MB)

Eigenwasserversorgung Wasserpark

Eugen Funk, vom Büro für Hydrogeologie E. Funk, stellt in seiner Präsentation die Eigenwasserversorgung des Wasserparks vor und geht dabei auf die Ergebnisse der geohydraulischen Voruntersuchungen ein.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Funk downloaden. PDF (1.89 MB)

Wasseraufbereitung, Badewasser, Abwasser im Wasserpark-Resort

Hans-Helmut Schaper, von der Planungsgruppe VA, geht in seinem Vortrag auf die Wasserbereitstellung, die Wasserverteilung sowie die Wasseraufbereitung ein.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Schaper downloaden. PDF (1.32 MB)

Kommunalrechtliche Regelung Wasser/Abwasser

Dr. Dirk Schöneweiß, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, gibt in seiner Präsentation einen Überblick über die geplante Gestaltung der Wasserversorgung, die Erschließung des Wasserparks und die Abwasserbeseitigung.

Hier können Sie die Präsentation von Herrn Dr. Schöneweiß downloaden. PDF (387.18 kB)